Man hat sich ja beim Ausbau der Windenergie an allerlei Merkwürdigkeiten gewöhnt. So gibt es Rechtsbrüche beim Bau von Windrädern, politische Widersprüche oder schlicht und ergreifend die Missachtung physikalischer Gesetze. Vor kurzem haben wir auch ein Beispiel wiedergegeben, bei dem statt eines Bauverbots zum Schutz von Rotmilanen ein Verbot von Maisfeldern in der Nähe der Windräder vorgesehen wird (Artikel hier). Ein neuer Aspekt in dieser Reihe wird in der Zeitung DIE WELT vorgestellt. Um die Schwankungen bei der Produktion von Windenergie auszugleichen, benötigt man Speicherwerke. Aber gerade Bau und Betrieb dieser Anlagen werden von der aktuellen Energiepolitik verhindert (Artikel hier).
Pumpspeicherwerke sind eine der wenigen Möglichkeiten, die Grundlastfähigkeit von Windenergie und Solarstrom herzustellen. Zu Zeiten von Überschüssen in der Stromproduktion - der Wind weht, aber die Abnehmer verlangen nicht nach viel Strom- wird Wasser bergauf in einen meist künstlich angelegten See gepumpt; zu Spitzenzeiten, wenn der Wind nicht weht oder eine hohe Nachfrage besteht, wird das Wasser durch Rohe wieder aus dem See abgeführt und treibt Turbinen an, die den benötigten Strom erzeugen. Zwar kann damit nicht der Gesamtbedarf befriedigt werden, aber in einem gesunden Energiemix wird eine gewisse Glättung hergestellt. Dies erfolgt ohne jegliche CO2-Belastung. Heute übernehmen Gaskraftwerke diese Funktion, wobei allerdings CO2 produziert wird. Die Nutzung der Gaskraftwerke zur Glättung bedeutet im wesentlichen, dass die Kraftwerke bei hoher Produktion von Windstrom schnell reagieren können und ihre Leistung herunter fahren. Kohlekraftwerke können nicht so schnell reagieren, sie sind aber erheblich schädigender für die Natur als Gskraftwerke. Die Flexibilität von Gaskraftwerken wirkt sich negativ auf deren Rentabilität aus (siehe auch Artikel in der Münchner Abendzeitung zum Kraftwerk Irsching). Sie werden abgeschaltet, wenn der Wind weht und nur benötigt, wenn die Windproduktion nicht ausreicht. Ursprünglich für Dauerlast konzipiert, dienen sie heute als Puffer für den gesamten Strommarkt. Noch extermer ist die Situation in den Niederlanden, wo 50% der Stromproduktion durch Gaskraftwerke erfolgen, welche durch den deutschen Windstrom in die Unwirtschaftlichkeit gedrängt werden (Artikel aus dem manager magazin).
Beide Beispiele, gebremster Ausbau von Pumpspeicherwerken und unrentable Gaskraftwerke, zeigen die Absurdität bei der Energiewende. Diese wurde schon vor längerer Zeit gut in einem Artikel der ZEIT zusammen gefasst (Artikel hier). Man fragt sich nur, warum solche Informationen wenig Eingang in die öffentliche Diskussion finden und warum an den Regeln der Energiewende nichts geändert wird.