Wer bei Windkraft von Gesundheitsgefährdungen spricht, wird oft irritiert angesehen. Die Gegner der Windkraft behaupten seit Jahren, dass etwa durch Infraschall Schädigungen des Menschen auftreten. Mangels wissenschaftlicher Aufarbeitung des Themas laufen diese Argumente in der öffentlichen Diskussion aus wie die Wellen am Nordseestrand. Dabei ist der aktuelle Stand keineswegs sicher. Das Bundesumweltamt hat in einer Studie im Jahr 2014 festgestellt, dass keine Seite Recht hat, der Wissensstand ist einfach dünn (hier geht es zum Artikel über die Studie).
In der Welt am Sonntag vom 1. März 2015 ist nun ein interessanter Artikel publiziert worden, welcher die Situation in Dänemark unter die Lupe nimmt (hier geht es zum Artikel in der WamS). Es gibt auch einen Artikel auf tagesschau.de. Nach langem Zögern ist man dort bereit, eine breit angelegte wissenschaftliche Untersuchung durchzuführen, um den Einfluss von Windenergieanlagen auf die Gesundheit des Menschen besser kennen zu lernen. Es ist schon seltsam, dass es erst massiv Nerz-Zuchten trifft, bevor man die Auswirkungen auf den Menschen bereitwillig diskutiert. Die Studie wird noch Jahre dauern, aber ein Anfang ist gemacht: die einseitg positive Wertung der Industrieanlagen weicht langsam einer differenzierten Betrachtung. Bleibt zu hoffen, dass recht bald niemand mehr sagen kann, dass er bei der Genehmigung von Anlagen nicht gewusst hat, dass es schädliche Einflüsse auf den Menschen und die Tiere gibt.
Weitere Informationen zum Thema Infraschall sind bereits früher in einem Artikel dargestellt worden (hier).